Samstag, 22. August 2009

Impressum

Von Frau Kuni mit ihrer Genehmigung (vielen Dank!) übernommen:

In diesem Blog verarbeite ich nur "unkritische" und persönliche Inhalte, also keine unseriösen, gesetzwidrigen, pornographischen oder Ähnliches. Der Blog dient keinem gewerblichen Zweck. Ich distanziere mich ausdrücklich – wie es der Gesetzgeber fordert – von allen Links von und zu anderen Seiten.

Um Missbrauch vorzubeugen möchte ich darauf verzichten, meine Anschrift hier zu veröffentlichen. Wer – aus welchen Gründen auch immer – daran interessiert ist, meine Anschrift zu erfahren, kann sie gerne unter

alles-nur-psychisch [at] gmx.de erfragen.

Donnerstag, 20. August 2009

es geht auch anders

Heute Magenschmerzen, Erbrechen und Co - und nach sehr sehr langer Zeit den alten Hausarzt angerufen - und alles telefonisch regeln können.

Damals als ich hier her zog hab ich einen Hausarzt gesucht - mit meiner Problematik - vor allem damals ja deutlich schlimmer - nicht so einfach - er soll damit ja auch umgehen können.

Das war vor 11 Jahren - er hatte sich Zeit genommen, für den Ersttermin einen ausserhalb der Sprechzeiten angesetzt und mich danach auch nach Hause gefahren, da ich damals im Dunkeln nicht rauskonnte und er keinen anderen Termin anbieten konnte.

Wichtig waren mir damals : er macht im Notfall auch Hausbesuche und kann damit umgehen, dass ich mich nicht untersuchen lassen kann (fällt jedem Arzt schwer)

Ausserdem war mir wichtig, dass ich bei manchen körperlichen Beschwerden sicher war es ist psychisch - bei anderen sicher - nicht psychisch (und ich hab grade bei den "nicht psychisch" deutlich zu wenig angegeben - bei mir war ja immer alles psychisch - war vom Arzt teilweise ein Stück Arbeit mich dann zu überzeugen, dass da vielleicht doch was körperliches hinterstecken könnte).

Wir haben uns kennengelernt - und er darauf zu vertrauen, dass ich eigentlich ein recht gutes Gespür habe, aber wenn ich anrufe - es in der Regel wirklich schon brennt. In den 11 Jahren musste ich ihn einmal zu mir nach Hause rufen - abends nach 10 Uhr - wegen einer Gallenkolik. Auch da von seiner Seite sehr viel Gespür von "wie weit kann ich gehen" - denn damals konnte ich ihn nicht in die Wohnung lassen z.Bsp.

Zwischendrin hatten wir mal ein paar Querelen - was daran lag, dass seine Praxis überfüllt von Patienten ist - und er anfing, kleinere Sachen am Thresen abzufertigen - was für mich ein "no-go" ist - ebenso wurde eine zweite Ärztin eingebunden - und für mich ein "no-go" - dass ich zu ihr gehe - auch im Notfall nicht. Doch das liess sich klären - ich sprach es an und es war dann auch ok.

Auch Vereinbarungen wie "Blutabnehmen nur am Handrücken - keinesfalls in der Ellenbeuge" - lief mit der Zeit (auch wenn die Frage - wollen wir es nicht doch in der Ellenbeuge versuchen - jedesmal kam - nicht von ihm - und als er dann einen Zettel dran machte - war das auch erledigt)

Die letzten Jahre liefen die meisten Sachen dann telefonisch - wenn Unklarheiten waren musste ich vorbeikommen - doch da ich mich ja ausser abhören eh nicht groß untersuchen liess - konnten wir das meiste telefonisch klären.

Und wenn ich sage: hat keine psychische Komponente - glaubt er mir das genauso, als wenn ich sagen würde: glaube ist grad wieder mehr psychisch bedingt.

Beides nimmt er ernst - auch die psychisch bedingten werden behandelt - wenn nötig. Denn die Symptomatik ist ja da.

Weil er am alten Wohnort ist, hab ich Schwierigkeiten hinzufahren - nicht mal so sehr fahrtechnisch - sondern es aushalten zu können, dass ich dort bin. Deshalb hab ich mir in der Stadt jemand gesucht.

Aber so Telefonate wie heute zeigen mir - dass es mit dem alten einfach im Notfall auch funktioniert - er sich auch ohne nähere Untersuchungen einlässt, im Vertrauen darauf, dass ich ihm alles gesagt hab und mich schon melde wenn es Probleme gibt mit der aufgeschriebenen Medikation.

Und ich merke - er stopft mich nicht in eine Schublade, nimmt jede Beschwerden ernst und denkt nicht gleich "die spinnt ja eh" - übrigens war es auch er, der mir den Tipp gab mit den Gelenkbeschwerden und Schmerzen mal zum Rheumatologen zu gehen - und gleich gezielt nach Weichteilrheuma bzw Fibro zu fragen - das hätte ich sonst nicht gemacht, da ich ja schon vorher mal beim Rheumatologen war - und zu hören bekam, dass sich meine Gelenke ja gut bewegen liesen und kein Rheumafaktor erhöht und deshalb ist alles nur psychisch (übrigens auch erst, nachdem ich ein Schreiben meines Psychiaters bei hatte, dass eben aufgrund meiner Vorgeschichte, Untersuchungen sich manchmal etwas schwierig gestalten)

Mein Hausarzt ist Internist - ich mag ihn, weil er mich ernst nimmt, bin dennoch selten nur bei ihm - in der Regel nur das Rezept für das Schilddrüsenmittel schicken lassen - leider ist er schon alt - und ich hab Angst dass er seine Praxis bald schliesst (und die zweite Ärztin sie übernimmt - Ärztinnen sind aber - wegen meiner Vorgeschichte - ein "no-go")

Montag, 17. August 2009

Schwimmen

Früher bin ich zweimal die Woche zum Schwimmen gegangen - das hat mir gut getan - auch wenn ich es nur hinkriege, wenn ich den mp3-Player im Ohr habe um die ganzen Leute ausblenden zu können.

Schon vor dem Umzug war das nicht mehr möglich - die Karte war leer und das Geld für den Umzug nötig. Auch seit dem Umzug kann ich mir das selbst nicht wirklich leisten - ich zahle immer noch ab - und das wird auch noch mind. 1 Jahr so weitergehen.

Seit ein paar Monaten schon gehe ich deshalb montags mit dem Sozialzentrum schwimmen - das ist vom KH aus - die übernehmen den Eintritt für eine Stunde und wann immer ich das zeitlich unterkriege (und fahrtechnisch) - versuche ich das wahrzunehmen.

Im Prinzip trifft man sich beim Schwimmbad, trägt sich in eine Liste ein und bekommt dann die Karte. Im Schwimmbad ist man auf sich gestellt (ausser man braucht Hilfe - dann ist eben jemand da, der als Ansprechpartner dient) - und nach einer Stunde guckt der draussen ob alle raus sind. Ab und an hänge ich eine halbe Stunde dran, die ich dann nachzahle - das lässt sich - wenn ich das mit dem dafür Zuständigen abspreche - in der Regel auch machen.

Anfangs hatte ich Angst - vor den Blicken der anderen - oder auch vor dem Schwimmbadpersonal - das mich ja auch vom Sehen kennt - und da dann mit dieser Gruppe - wo klar ist wo die herkommt - aus der Psychiatrie - aufzutauchen - es war schwierig für mich.

Heute sehe ich das lockerer - ich geniesse das Schwimmen - auch wenn die Zeit die gewählt ist, oft ungünstig ist - einfach weil viele Leute da sind.

Vor 3 Wochen etwa ist mein mp3-Player kaputt gegangen - es geht nur noch einer der Kopfhörer - und da bei anderen die Drähte blank liegen - bin ich eher unsicher - trotzdem nehm ich ihn mit - für nächsten Monat wird es - hoffentlich - einen neuen wasserdichten geben.

Denn auffällig ist, dass es ohne gar nicht geht und mit nur einem Ohr zugestöpselt auch nicht so richtig gut (aber besser als ohne) - da kommt dann die Sozialphobie doch voll durch - so ohne Ablenkung und Möglichkeit "die Welt auszusperren".

Der Umgang mit meinem Körper - im Schwimmbad auch einfach präsent - tut sein übriges um es doch zu einem anstrengenden Unterfangen zu machen.

Aber es geht - im Wasser fühl ich mich wohl und kann das Element auch für mich nutzen. Und deshalb werd ich da weiter mitmachen.

Auch wenn das Aufraffen jedes Mal auf Neue eine Überwindung ist - weiss ich ja, dass ich - sobald ich dort bin - ist auch dieses "überwinden müssen" weg - und ich geniesse das Schwimmen.

Die große Konfrontation mit der Gesellschaft - als stark übergewichtige Frau, noch dazu mit Krücken rumlaufend - im Schwimmbar - und dann kommt sie auch noch mit der Psychiatrie-Gruppe - eh klar.

Wobei beim Schwimmen tatsächlich das Gewicht deutlich mehr Aufsehen erregt.

Mittwoch, 12. August 2009

Wundersame Gesundung?

Die für mich erschreckenste Erfahrung zum Thema des Blogs machte ich vor gut 10 Jahren.

Es war Winter und ein Sturz bescherte mir ein kaputtes Knie - Kapsel, Band, Miniskus waren hin.

Da ja unterwegs wurde ich erstmal ins KH eingeliefert - das Röngtenbild war - lt. Arzt weil ich das Knie ja nicht bewegen ließ (hey das tat richtig weh und war ja auch schön dick und die Röngtentante war eh schon grantig) - nicht aussagekräftig genug und ich wurde mit Schiene, Krücken und Schmerzmittel nach Hause geschickt mit dem Hinweis bei Verschlechterung sofort zu kommen und sonst am nächsten Tag den Orthopäden aufzusuchen (war ja auch schon spät abends)

Ein Kurzbrief sprach von Verdacht auf Bänderriss.

Am nächsten Tag Orthopäde, der nach erneutem Röngten gleich von OP sprach - was ich erstmal einfach ablehnte - dazu muss ich sagen, dass ich einen befreundeten Arzt angerufen hatte und der meinte - erstmal abwarten - operieren kann man dann immer noch.

Der Orthopäde war etwas vergrätzt - aber ich kann ja stur sein und ließ mich auch bei den Folgeterminen nicht zur OP überreden. Bei ihm war ich mind 3 mal die Woche und ich weiss nicht wie oft das Knie punktiert werden musste um da allerlei an Flüssigkeiten rauszuholen (auch der Arzt sah das nicht mehr ganz so locker wie noch die ersten beiden Male).

Aber er war sicher, dass die oben genannten Kniebestandteile putt waren. Das zog sich eine ganze Weile und die Heilung verlief etwas langsam. Physiotherapie im Sinne von Kniemassagen und passive Bewegungen usw. war für mich mühsam aber was muss das muss.

Der Orthopäde mahnte mich immer wieder zur Geduld - irgendwann ging ich dann auch wieder arbeiten - aber halt nur sitzende Arbeiten. Die Schiene hasste ich - die scheuerte und die wunden Stellen taten zusätzlich weh.

Soweit war alles im Rahmen.

Dann kam ein Anruf auf den ich schon viele Monate gewartet hatte - ich hatte mich nämlich für eine stationäre Behandlung in einer Psychosomatischen Klinik entschieden - dort ist nicht nur eine Psychosomatik, sondern es ist eine psychiatrische Klinik die von Kindern bis Erwachsene alles aufnahm (natürlich in entsprechenden Stationen) und die vor allem ein sehr gutes Programm für Arbeitstherapie hatte (hieß es jedenfalls). Da ich ja schon beim vorigen KH-Aufenthalt mich geweigert hab Rente zu beantragen - war halt der typ. Workaholic und grad mal Anfang 20) - war mir grade das sehr wichtig - da auch ich eingesehen hab, dass ich das mit der Arbeit einfach nicht so hinkriege wie ich gerne wollte - und für mich unklar war - warum das so ist.

Kurz und gut - der Anruf kam am Freitag Nachmittag - und ich sollte Di früh auflaufen - nur dass die Klinik ca 7 Stunden von mir entfernt war. Also erstmal mit der Klinik gesprochen, dass ich es einfach nicht bis 10 Uhr schaffen kann (war dann auch kein Thema) und dann die Arbeit angerufen, dass ich ab Mo nicht mehr komme - denn am Mo war dann noch mal Orthopäde dran und ich musste ja auch sonst noch so einiges organisieren. Auch vom Hausarzt wollte ich wenigstens einen Kurzbrief.

Am Montag humpelte ich also zum Orthopäden, erzählte ihm, dass ich ja ab morgen in die Klinik gehe und deshalb einen Arztbrief brauche wegen der weiteren Behandlung des Knies. Er fragte nach welche Klinik und als er höre Psychosomatische Klinik so und so - war es irgendwie vorbei.

Sein Gesichtsausdruck erstarrte - er war kurz angebunden, meinte den Kurzbrief könne ich in einer halben Stunde abholen und auf meine Frage wie es denn dort weitergehen soll - grad auch mit Physio usw - meinte er nur, das würden dann die entscheiden.

Der Kurzbrief war natürlich im verschlossenen Umschlag und auf meine Frage ob ich ihn lesen könnte, hiess es nur: nein der sei nur für den weiterbehandelnden Arzt.

Ich hab das in dem Moment so hingenommen, wusste ja eh nicht wo mir der Kopf stand.

Erst auf dem Weg zum KH las ich ihn mir durch und dachte mich trifft der Schlag: es war der Kurzbrief, denn das KH damals für den Orthopäden mitgab - und ein Zweizeiler der eine starke Bänderzerrung diagnostizierte.

Das stand ich nun - und wusste nicht was tun - da kommt man in ein KH - das einen nicht kennt, und hat einen Kurzbrief bei der einen als weiss was ich hinstellt.

Also hab ich den erst gar nicht abgegeben und beim Orthopäden einen ausführlichen Arztbrief angefordert (der dann auch nach 6 Wochen kam - welch Wunder) - irritierend war - auch in dem stand nicht alles (aber immerhin nicht nur Verdacht auf ...).

Mittlerweile hatte ich dort ja weiter Physio gemacht und diese Physiotherapeuten veranlasste dann, dass die Röngtenbilder und sonstigen Untersuchungsergebnisse angefordert werden - und siehe da plötzlich waren es wieder die Diagnosen - die der Orthopäde ursprünglich gestellt hatte.

Allein das Erwähnen, dass man in eine psychosomatische Klinik geht - reichte um aus einem kaputten Knie - um das er sich vorher auch sichtlich Sorgen gemacht hat - ein "die hat mir sicher nur was vorgemacht" zu machen (was mich natürlich bis heute nachdenklich macht - er hatte ja Bilder die - nach seiner Aussage - eine eindeutige Diagnose zuließen.

Auch der Arzt im KH war irritiert - nach dem hin und her hab ich ihm nämlich auch den Kurzbrief gegeben.

Als Patient fühlte ich mich völlig verunsichert. Ich sass da, es ging mir nicht gut und ich fragte mich ernsthaft ob mein Knie nun wirklich was hat oder mir wirklich mein Körper so einen Streich spielt - all das Punktieren, das nötig war und auch die sichtbare Schwellung und vom Physiotherapeuten auch bestätigte eingeschränkte Beweglichkeit - galt nichts mehr.

Ich - die eh ständig dazu tendiert - alles in die Psychoecke zu schieben (klar - wenn es psychisch ist, ist es doch gut - da kann ich was machen und der Körper funktioniert ja eigentlich, wenn ich die Psychoseite in den Griff kriege) - ließ mich durch diesen doofen Orthopäden so an mir selbst Zweifeln, dass natürlich auch das Knie was abbekam (denn wenn das eh nix ist, dann geht das auch ohne Schiene und ohne Krücken und überhaupt - dass das Knie das anders sah - wurde da von mir ziemlich oft ignoriert) - und die Heilung dauerte entsprechend länger. Egal was unabhängige Untersuchungsergebnisse (wurde natürlich vom KH angeordnet, da ja vom Orthopäden so lange nichts kam) ja bestätigten dass die Diagnosen stimmten.

Leider hab ich diesen Arzt dann nie darauf angesprochen - ich war da ja ein Jahr dann im KH und bin direkt danach umgezogen - außerdem hatte ich damals mehr als genug andere Probleme

Montag, 10. August 2009

Neue Woche - neue Start

Nachdem ich mir für das WE vorgenommen hatte nichts zu tun (um aus dem eigentlich müsste ich ... rauszukommen) - und das auch tatsächlich eingehalten hab (naja kleine Sachen in Küche - aber man muss ja essen), hab ich heute die Kartons in Angriff genommen (und noch gleich etwas Altpapiert eingesammelt und in der Küche ein bisschen Platz geschaffen - und ja ich weiss - das war nicht abgemacht, aber ich konnte nicht anders und es war dann auch ok) - die stehen jetzt bereit zum Mitnehmen und werden heute noch mitgegeben (W. will die ja haben um seine Ebay-Sachen verschicken zu können)

Im Prinzip fühl ich mich heute ganz gut - etwas müde, was wohl daran liegt, dass ich seit Freitag sehr schlecht und wenig schlafe - abends ewig lange wach und unruhig, morgens schon recht früh wach, doch dann nach wenigen Minuten wieder total müde so dass ich meist noch ein oder zwei Stunden dranhänge - aber die letzten Tage waren nur müde, geschafft, groggy. Das ist heute ein klein wenig besser (und heut abend werd ich sicherheitshalber dennoch eine Einschlafhilfe nehmen - da morgen Tischlerei und Thera anstehen) - und das hellt auch die Stimmung gleich etwas auf.

Ausserdem - ich hab heut etwas geschafft - das mit den Kartons liegt mir ja schon eine Weile im Magen.

Nachher kommt der Betreuer - und dann der 8. Hypnosetermin - dem seh ich etwas zwiespältig entgegen.

Geplant waren die ja um an mehr Erinnerungen zu kommen - das ist zwar heute nicht mehr so das Thema, aber dennoch möchte ich das heute wieder aufgreifen - bisher lies sich der Hypnotherapeut nicht so recht ein (vom Prinzip her gut - denn er ist vorsichtig und kennt mich nun ja nicht so gut, aber da er ja mit meinem Thera zusammenarbeitet - sonst hätt ich das ja gar nicht gemacht - versteh ich die Vorsicht nicht so recht und bin daher eher etwas enttäuscht von den bisherigen Terminen - 10 waren ausgemacht - mal sehen was der heutige und die kommenden noch bringen werden)

Den wollte ich dann auch nochmal ansprechen wegen der Zahnarztphobie - denn da es keine Vollnarkose mehr für gibt von der Kasse - muss ich mir was einfallen lassen. Und der Hypnosetherapeut hatte das damals ja vorgeschlagen (ich hab das damals abgelehnt um nicht zu viel Zeit dafür zu verlieren - ging es mir ja um Erinnerungen - heut frag ich mich ob das so richtig war)

Geplant ist nach dem Termin noch kurz Aufschreiben was im Termin so war und dann "Auszeit" - also nur Zeit für mich - vielleicht ein lecker Eis oder Kakao (mal sehen was ich dann mag), ein gutes Buch und ein warmes ins Bett kuschlen zum lesen. Eventuell noch eine Entspannungsübung von Cd.

Das mit den Entspannungsübungen möchte ich übrigens wieder regelmässiger einführen - das hat vor Jahren meine jahrelangen Schlafstörungen beendet - regelmässige Entspannungsübungen abends vor dem Schlafen - und mir dafür mind 1 Stunde Zeit nehmen. Und danach auch nichts mehr - zusammen mit dem Lesen wurde das dann ein Ritual von 2 - 4 Stunden - je nach Zeit und Laune.

Die ersten 6 Monate waren eher eine Qual (mach mal eine Entspannungsübung wenn man grummelnd da sitzt weil man nicht zur Ruhe kommt) - doch das Durchhalten und die Konsequenz hat sich gelohnt. Das erste Jahr sehr konsequent, das zweite immer noch ziemlich konsequent (nur die Zeit wurde variabler - auch mal nur eine halbe Stunde - die meisten meiner Übungen dauern ja ca eine halbe) und danach halt nur noch bei Bedarf oder wenn ich mir gezielt eine Auszeit nehmen wollte.

Wenn sich rausstellen sollte, dass das mit dem nicht schlafen können nicht in wenigen Tagen erledigt ist - werd ich das also wieder anfangen - und in der Hoffnung dass mit der Konsequenz nicht so nötig ist - einfach schon jetzt anfangen und schauen ob mit etwas mehr Ruhe abends - ich das vielleicht wieder in den Griff kriege.

Was sich die letzten Jahre gezeigt hat - unter 10 Stunden Schlaf bin ich kaum ansprechbar - idealerweise 12 Stunden - dann komm ich ganz gut über den Tag und es ist auch ok, wenn mal eine Nacht mit weniger dabei ist. Als Frühaufsteher bedeutet das - ca 20 Uhr Licht aus - also mit Lesen ab 18 oder 19 Uhr Richtung Bett um dann so um acht mit D. zu telefonieren und zwischen neun und zehn spätestens zu schlafen - da ich zur Zeit mit D eh nicht täglich telefoniere klappt das gut und ich kann morgens um acht raus.

Aber auch das hat sich die letzten 3 - 4 Wochen geändert - morgens wird es später - neun oder in den letzten Tagen auch mal zehn - sofern nicht irgendwo ein Termin ist.

Also wieder mehr Augenmerk drauf.

Trotzdem - ich fühl mich heute recht gut und auch verhältnismässig fit.

Freitag, 7. August 2009

Kurve gekriegt?

Die Thera heute war irritierend, gut, gefühlsbeladen und verwirrend - aber sie hinterlässt das Gefühl von "wieder auf dem Weg" - zumindest ein Anfang gemacht. Und das freut mich sehr.

Ich weiss ja, dass da Offenheit gefragt ist, der Thera nur reagieren kann, wenn er weiss was los ist - und auch - mir selbst gegenüber - das sich eingestehen, dass man sich grad irgendwie verrannt hat.

Der Anfang ist jedenfalls gemacht - und ich hoffe es geht nächste Woche so weiter.

Mein Job dabei:

1. mehr Ruhe, nicht so viel unterwegs - ausser den "Standardterminen" (also 2 x Thera, 1 x Tischlerei (Arbeitstherapie), 1 x Physio und die 3 Termine mit dem Betreuer) nichts (was nicht ganz geht - da nächste Woche ja noch der Hypnosetermin dazu kommt - doch das ist ok, dafür fällt ja Schwimmen weg)

2. zusätzliche Offenheit - sich selbst gegenüber und wenn ich merke es läuft was nicht so gut - dann eben auch überwinden und das per mail gleich dem Thera mitteilen (hat sich bisher immer bewährt in solchen Situationen)

3. bisschen genauer schauen was grad los ist, Sachen auch mal lieber liegen lassen und lieber etwas zu viel Ruhe als zu wenig. Inklusiver mehr Reflektieren was ich grad mache, denke, fühle und auf etwaige "Widersacher" achten - und mich selbst bremsen!

4. Plan für nächste Woche an Aufräumaktionen: die leeren Kartons zusammenstapeln und endlich mitgeben (dazu muss ich bei zweien noch ein paar Kleinigkeiten rausräumen) und evt noch Altpapier zusammenpacken und mehr nicht!

5. keine Spontanaktionen oder Besuche.

6. wieder bewußtere "Auszeit" - vor allem abends - auch wieder mit mehr Augenmerk auf Entspannungsübungen und "sich gutes tun" (und die Tiefkühle ist voll mit selbstgemachtem Eis - ziemlich kalorienarm - ausser dem Bananeneis - die anderen sind Frucht und Buttermilch oder Joghurt und wenig Zucker - bedeutet - kann ich essen bis zum Abwinken ohne schlechtem Gewissen)

und das muss reichen.

Ich muss es nur umsetzen - also Ärmel hoch und Ruhe geben! Denn wenn nicht brems ich mich selber aus und handel mir wieder einen größeren Schaden ein. Es ist sozusagen das ziehen der Notbremse.

Donnerstag, 6. August 2009

Festgefahren

Ist mir schon sehr lange nicht mehr passiert - ich hab mich festgefahren.

Schon die letzten zwei Wochen war ich halt viel unterwegs - deutlich mehr als sonst, merkte auch es ist zu viel, ich bräuchte mehr Zeit für mich (schon allein daran, dass ich - wenn ich mal zu Hause war - nichts auf die Reihe bekam als nur rumzuhängen) usw. Doch es hat sich so eingeschlichen.

Dabei kenn ich das doch von früher zur Genüge - das Weglaufen vor dem was eigentlich grad los ist - aktuell - das Weglaufen vor dem Hinschauen und vor allem dem Hinfühlen.

Wir arbeiten in der Thera grad an den Gefühlen, dem wahrnehmen, zulassen usw - das ist schwer -da es für mich mit Negativen gekoppelt ist - durfte es doch früher nie Gefühle geben - Gefühle waren gefährlich - sehr sogar.

Das neu zu lernen ist schwer - das Wahrnehmen klappt ja - aber das Zulassen nicht recht.

Und die letzten Wochen ging es genau darum - wie ich dachte erfolgreich. Zwei der Freitags-Termine waren gefüllt mit Gefühlen - beim letzten war es dann die Sehnsucht und da bin ich auch an meine Grenzen gestoßen - denn sie war so intensiv - und irgendwie ja auch klar, dass sich daran auch heute noch nichts geändert hat - denn die Sehnsucht ist auf jemand gerichtet und es gibt auch heute noch niemanden - dazu fehlen einfach ein paar Grundbausteine - ich könnte es ja gar nicht zulassen. Und das tut weh - sehr.

Dann war der Thera im Urlaub - die Vertretung ist klasse - aber halt wieder mehr in der "Theorie" - klar - mehr kann er nicht machen in zwei Terminen - es ging eh etwas darüber hinaus.

Und jetzt häng ich wieder in der Theorie fest - ich kann drüber reden, kann es analysieren, sehr das Problem usw - nur komm ich nicht ins handeln - immer wenn es kurz davor ist - flüchte ich wieder in blinden Aktivismus. Das krieg ich mit - werd dann wütend - was ja wieder ein Gefühl ist - und nicht sein darf und ich mach wieder irgendwas Sinnloses - nur zum Ablenken um mich dem nicht stellen zu müssen.

Da bin ich wieder mal festgefahren - der Druck in mir wird größer, ich krieg immer weniger hin im Alltag - ohne dass ich sagen könnte "geht mir nicht gut" - denn eigentlich geht es grad "gar nicht" - ich lebe so in den Tag hinein - und damit geht es mir ganz gut.

Vordergründig - denn gleichzeitig wird der Druck mehr, das Abschalten anstrengender und kraftraubender (und davon hab ich eh grad nicht so viel) und meine Unzufriedenheit mit mir und er Welt mehr.

Der Versuch da selbst ein "Stopp" zu setzen misslang - also werd ich morgen wieder mal versuchen mit dem Thera da rauszukommen - und zwar mehr über das handeln, das tun und nicht das "drüber reden" - und hoffen, dass er mitmacht und ihm was einfällt dazu (meist ist er da ja sehr erfindungsreich - Gott sei Dank)

Und ich hab die Hoffnung - wenn ich da wieder etwas mehr Spiel habe und wieder "in Bewegung" komme - klappt es auch mit dem Haushalt und Co wieder besser - und auch das Balance halten zwischen Aktivität und sich Ruhe gönnen. Wird höchste Zeit.

Ärgerlich find ich auch - das mir das immer erst so spät klar wird - das Stopp hätte schon längst passiert sein müssen - aber nein - ich muss ja immer so lange weitermachen und "rumprobieren" bis einfach kaum noch Reserve da ist (ok aktuell fahr ich noch mit dem Normaltank - nicht Reserve - trotzdem geht der langsam zur Neige)

Und warum dauert es fast 3 Wochen bis ich das wirklich mitkriege? Ist ja nun wirklich nicht neu, war früher mein Alltag - und ist heute - Gott sei Dank - nicht mehr so oft - dennoch - fiel es mir diesmal wirklich deutlich später auf als sonst - das macht mich nachdenklich.

Dennoch - der erste Schritt ist getan - das Eingestehen: "ich krieg das grad allein nicht hin" - und ich hab ja Gott sei Dank Hilfe - ich muss nur drum bitten (und das fällt auch heute schon deutlich leichter als noch vor ein paar Jahren) - das ist doch positiv.

Dienstag, 4. August 2009

Warum ..

... schreib ich das alles hier.

Die Erfahrungen zeigen, sobald ich sag(t)e, ich sei psychisch krank - gehen die Menschen auf Abstand. Sie wissen das nicht einzuordnen, mit umzugehen, es bereitet auch Unbehagen und macht manchmal sogar Angst.

Wenn ich jemand kennenlerne - sei es in einem Chor oder ähnlichen - kommt bald die Frage "was machst du denn beruflich so?"

Früher hab ich mich rausgeredet mit "früher hab ich als .... gearbeitet" usw. Denn zu sagen "ich bin Frührentnerin" irritierte nur - viele trauten sich nicht mal nachzufragen (abgesehen von den "wie hast du denn das hinbekommen?-Fragen mit dem Tonfall von "super - verrate mir den Trick bitte").

Dann hab ich mich hinter den körperlichen Erkrankungen "versteckt" - denn zu sagen "ich bin wegen psychischer Erkrankung in Frührente" treibt die Leute in der Regel in die Flucht.

Ich will offener damit umgehen und auch zeigen: nur weil ich psychisch krank bin, werde ich weder gleich meuchelnd durch die Gegend springen, noch darf mein Gegenüber nicht sagen was er/sie will (im Sinne von Verrückten soll man immer Recht geben).

Ich bin ein Mensch, mit Einschränkungen und Grenzen wie jeder andere auch - ich muss sicher mehr drauf achten, dass ich mich nicht überfordere, doch das ist MEIN Job - nicht der meines Gegenübers. Genauso wie ich von jedem anderen erwarte, dass er auf seine Grenzen achtet und sie mitteilt wenn ich tollpatschig drüberlatsche.

Dennoch - psychisch Kranke werden oft ausgegrenzt - und ich möchte hier meine Erfahrungen aufschreiben - um vielleicht den einen oder anderen auch mal zum Nachfragen anzuregen, wenn er/sie auf jemand trifft, der angeschlagen oder in ein psychisches Tief gerutscht ist - denn das kann jedem von uns passieren.

Wer

Ich heiße Ilana, bin 36 Jahre alt - und psychisch krank.

Das einzugestehen bedeutet in unserer Gesellschaft sich auszugrenzen. Sie packt einen in eine Schublade, die Leute reagieren vorsichtig bis abweisend.

Es ist schwierig Kontakte zu knüpfen - denn ich habe weder Familie noch Karriere vorzuweisen - und dennoch weigere ich mich, mich in irgendwelche Schubladen packen zu lassen.

Lange Zeit hab ich versucht die psychische Seite zu verstecken - das ging so weit, dass ich mich selbst vor der Welt versteckte.

Heute will ich mich nicht mehr verstecken und hier soll es um meine Erfahrungen gehen - als psychisch Kranke (die dazu steht) in unserer Gesellschaft.

Diagnosen

psychisch:
- schwere Posttraumatische Belastungsstörung mit
- Angst- und Panikstörung mit
- Sozialphobie
- dissoziative Zustände (wobei das heute - Gott sei Dank - nur noch selten auftritt) mit
- selbstverletzendem Verhalten (das hoffentlich für immer der Vergangenheit angehört)

körperlich:
- Fibromyalgie
- Arthrose in mehreren Gelenken (vor allem Knie)
- chron. Sehnenscheidenentzündung beider Handgelenke
(alle drei vermutlich im Zusammenhang mit der Hypermobilität der Gelenke)
- Schilddrüssenunterfunktion
- Restless-Legs-Syndrom
- chron. Harnwegsinfektionen, die häufig in Nierenbeckenentzündungen enden


Aufgrund der Diagnosen beziehe ich Erwerbsunfähigkeitsrente und haben einen Schwerbehindertenausweis mit 80 % und Merkzeichen RF.

Da ich keine Minute ohne Schmerzen lebe, hab ich auch eine eigene Schmerzskala - die findet man hier: Schmerzskala und Bedeutung

Psychische Erkrankung - was bedeutet das?

Es gibt ja unzählige psychische Erkrankungen und psychisch krank ist nicht gleich psychisch krank.

Deshalb werde ich mich hier auf die Erkrankungen beschränken, die mich betreffen.

Meine Diagnosen sind: schwere Posttraumatische Belastungsstörung mit Angst- und Panikstörrung, Sozialphobie, Dissoziative Störrung mit selbstverletzendem Verhalten

Seit vielen Jahren mach ich nun schon Psychotherapie - nach einigen - für mich schlechten - Therapieformen und Therapeuten hab ich seit etwa 10 Jahren nun durchweg sehr gute Therapeuten. Und ich habe schon sehr viel erreicht.

Die Ängste sind bei weitem nicht mehr so ausgeprägt und einschränkend, Selbstverletzendes Verhalten gehört (hoffentlich auch für immer) der Vergangenheit an, dissoziative Zustände sind nur mehr sehr selten (2-5 mal im Jahr) und auch nur noch in sehr "milder" Form.

Ich habe mittlerweile ein gewisses Selbstbewusstsein entwickelt, habe meinen Grenzen kennengelernt und vor allem zu wahren gelernt. So kann ich heute sehr gut "nein" sagen, wenn etwas über meine Kräfte geht.

Denn grade mit meinen Kräften muss ich sorgsam umgehen. Ich kann halt nicht so viel schaffen, wie ein Gesunder und es gibt Tage, da kostet es alle Kräfte nur aufzustehen, mich anzuziehen und mir was zu essen zu machen.

Das spielt sicher auch die Fibromyalgie mit hinein - doch auch ohne wäre ich immer noch weit weniger "leistungsfähig" als ein Gesunder.

Therapie kostet Kraft - es ist zwar "nur" Arbeit im Kopf und Körper - aber es ist sehr anstrengend. Nach einem EMDR-Termin bin ich streichfähig - nicht weil es mir nicht gut geht (ich komme damit ziemlich gut klar, sonst würde ich das ambulant nicht machen) - einfach weil die Arbeit so anstrengend ist, dass ich dann Ruhe brauche um wieder aufzutanken.

Das versteht kaum jemand. "Wieso - du sitzt da doch nur eine Stunde und unterhältst dich da" - ja das stimmt - nur dass ich mich nicht nur unterhalte, sondern es um schwierige Themen geht und es ein "eintauchen" in das Thema ist - mit Kopf und Körper. Es ist Schwerstarbeit. Mir das selbst einzugestehen fiel schon schwer - und ich erlebe es ja ständig - es jemanden klar zu machen, der das nicht selbst erlebt hat - ist denk ich kaum möglich.

Ich brauche deutlich mehr Rückzugsräume - also Raum für mich - ohne andere Menschen. Aber auch deutlich mehr Zeit für mich - um mich zu erholen, zur Ruhe zu kommen und dem Körper die Ruhe zukommen zu lassen, die er braucht, damit er nicht in Totalstreik treten muss nur weil ich wieder mal nicht drauf höre was er mir sagt - denn er sagt mir deutlich wann er Ruhe braucht.

Dinge die anderen leicht von der Hand gehen, die Alltag sind - sind für mich oft harte Arbeit. Ein Beispiel: ich mach mir eine Kleinigkeit zu Essen - esse dann - und - normalerweise - wäscht man dann halt schnell ab. Das geht an guten Tagen auch - aber es gibt auch Tage, an denen allein das mir etwas zu Essen machen und essen - so viel Kraft kostet, dass ich es kaum schaffe das Geschirr dann in die Küche zu bringen.

Das hat nichts mit wollen zu tun. In dem Moment geht es einfach nicht.

Das Wichtige dabei ist - einen Mittelweg zu finden - sich selbst nicht zu überfordern, aber auch nicht in ein "das geht eh nicht - also lass ich es gleich" zu fallen. Dran zu bleiben, zu probieren, jeden Tag, jede Stunde aufs Neue und unterscheiden zu lernen, wann es wirklich nicht geht und wann es nur der berühmte "innere Schweinehund" ist - den ich genauso habe wie jeder andere.

Allein dieses auseinander zu halten musste ich lernen - und das hat lange gedauert. Vor allem da ich zu den Menschen gehöre, die immer viel zu viel von sich verlangen. Ausserdem kann ich ganz schlecht ab, wenn meine Psyche oder mein Körper nicht so macht wie ich gern hätte. Die eigenen Grenzen auch wirklich zu wahren bedeutet sie auch zu respektieren (und ich arbeite noch am akzeptieren ;-) )

Ich glaube das macht es oft auch so schwierig - wie soll man anderen erklären wie das für einen ist, wenn man selbst da hadert. Es gibt eben nicht diese klaren Aussagen: das und das kann ich nicht. Denn es ist abhängig von Tagesform und um was es grad aktuell in der Therapie geht und wie man mit sich selbst grad klar kommt und und und. Und zu erklären warum ich an dem einen Tag alles ganz gut hinkrieg und am nächsten nicht mal die Grundsachen klappen - ist schwer.

Dabei gibt es genug körperliche Erkrankungen wo es oft ähnlich ist - und die haben auch nicht das Problem das dann zu sagen - dann ist es halt "die Erkrankung" und gut. Bei der Psyche fehlt da oft die Akzeptanz - an sich selbst und bei anderen.

Der Anfang ...

Meine Name ist Ilana - ich bin Mitte 30 und aufgrund einer psychischen Erkrankung in Frührente.

Aufgrund einer miserablen Kindheit habe ich eine schwer Posttraumatische Belastungsstörung mit Angst- und Panikstörung, Sozialphobie, Dissoziativen Zuständen und Selbstverletzendem Verhalten.

Seit vielen Jahren arbeite ich dran - mit Erfolg. Das Selbstverletzende Verhalten gehört der Vergangenheit an, die Dissoziativen Zustände sind äusserst selten (4-5 mal im Jahr und das nur in sehr leichter Form) geworden und auch die Ängste sind mittlerweile nicht mehr so massiv und einschränkend.

Trotzdem bin ich noch weit davon entfernt ein "normales Leben" leben zu können.

Ausserdem habe ich Arthrose in mehreren Gelenken und Fibromyalgie, bin daher leicht gehbehindert und bei längeren Strecken oder Treppen auf Krücken angewiesen.

Eine Freundin sagte kürzlich zu mir "sei froh - so kannst du was sagen, warum du nicht so kannst wie du willst" - das hat mich nachdenklich gemacht.

Sie hat recht - sehr oft hab ich mich dahinter versteckt - denn wenn man jemand kennenlernt kommt gleich die Frage "und was machst du so beruflich?" - früher hab ich dann mit "früher hab ich ...." geantwortet, denn mit jungen Jahren zu sagen "bin in Rente" fiel schwer. Dann hab ich durchaus die körperlichen Schwierigkeiten in den Vordergrund gestellt - das wird anerkannt und gut.

Zu sagen "ich bin psychisch krank und deshalb nicht in der Lage einem geregelten Berufsalltag nachzukommen" führt zur irritierten Blicken - die Leute werden vorsichtig oder gehen gleich auf Abstand.

Psychisch Krank zu sein ist ein Tabu in unsere Gesellschaft - wird als Makel empfunden und wirkt sehr abschreckend.

Aber ich will mich nicht mehr verstecken - und werde hier berichten - über die Reaktionen der Mitmenschen, die guten und nicht so schönen Erfahrungen mit dem offeneren Umgang mit einer psychischen Erkrankung.