Dienstag, 8. Dezember 2009

wär ja auch ein Wunder

Heute kam ein Anruf vom Koordinator des neuen Betreuungsvereines - und er teilte mir mit (oder musste mir mitteilen), dass der Landkreis Probleme macht - dass die vorhandenen Gutachten nicht reichen und sie nicht nach Aktenlage entscheiden und damit die Betreuung ablehnen, wenn ich nicht mit der Gutachterin spreche.

Egal dass es unzählige Gutachten (auch vom Gutachter des Gesundheitsamtes z.Bsp) gibt, dass genau das nicht möglich ist, da es eine Retraumatisierung wäre, egal, dass sich alle anderen darauf einlassen - der Landkreis macht das nicht und damit ist es sehr wahrscheinlich, dass die Betreuung im Januar nicht mehr weiterlaufen wird.

Der Koordinator - ein sehr netter Mensch - meinte dann nur, dass sei ihm in 25 Jahren noch nie untergekommen und überhaupt völlig unverständlich.

Tja - lieber Koordinator - willkommen in meiner Welt - und ich hab es dir gesagt - du wolltest es nicht glauben und meintest ja nur "bei uns klappt das immer" - das haben auch alle anderen vorher zu mir gesagt und alle fielen genauso aus den Wolken wie du.

Aber mir wollte ja keiner glauben, ihr spielt das runter (nein bei uns klappt das sicher) und stellt mich als Pessimist hin und dass das alles kein Problem ist wenn ihr das in die Hand nehmt usw.

Ich habe Leute, die da hinter mir stehen, mir helfen, Ärzte, Therapeuten und auch ihr Koordinatoren - ihr kümmert euch drum - es lag nie daran, dass sich jemand von euch nicht genug Mühe gegeben oder etwas übersehen hätte. Trotzdem gibt es Probleme.

Denn es scheitert an dem Punkt, dass der Landkreis darauf besteht, dass ich mich mit der Gutachterin treffe und zumindest ein 4-Augen-Gespräch führe.

Und ich verstehe sogar, dass das für alle unverständlich ist, dass eben grade das nicht geht. Es ist ja nicht so, dass ich nicht will - ich würde es schlicht nicht überleben, weil ich da in was Altes reinrutsche aus dem ich nicht mehr rauskomme und mit dem ich nicht umgehen kann.

Wenn jemand von mir verlangen würde, dass ich meinen Vater treffe und "ihm zu Willen bin" - würde mir das als kleineres Übel erscheinen.

Ja ich weiss - es ist völlig unlogisch und unverständlich - das Problem ist nur - ich weiß, dass es unlogisch und unverständlich ist - und kriege es dennoch nicht getrennt - ich lande in Flashbacks und in einem alten Film - ohne Bezug zur Realität.

Wir haben so viel versucht, alle möglichen Szenarien durchgesprochen - bis hin, dass ich es mit dem Thera mache - doch selbst das würde nicht gehen.

Ich weiss die Konsequenzen - ohne Betreuung - und sie lassen mich verzweifeln. Aber da besteht wenigstens die Möglichkeit dass ich es überlebe. Ein Gutachtertermin - da käme ich gar nicht an - da würde ich schon im Vorfeld nur durchdrehen.

Und ein "überraschen/überfallen" - damit - also dass ich es nicht weiss - würde jedes Vertrauen völlig zerstören - und jede weitere Zusammenarbeit völlig unmöglich machen.

Auch diesmal versuchen Koordinator, Therapeut und Arzt das irgendwie zu regeln - und ich bin da auch froh drum - ich kann es nur nicht mehr recht glauben - dass es mal funktionieren wird.

Keine Kommentare: