Dienstag, 5. Januar 2010

Überlegungen

Chron. Harnwegsinfekte gehören für mich zum Alltag - 1-2 pro Monat sind es heute noch, früher waren es deutlich mehr. Seit über 30 Jahren gehört es zu meinem Leben. Als Kind verursacht durch die Mutter, die dadurch ihr Münchhausen-by-proxy-Syndrom an mir auslebte, heute als Folge durch die "Behandlungen" von damals.

Da ich über 10 Jahre Dauerantibiotika bekam, wirkt heute so gut wie nichts mehr und die, die wirken, haben heftige Nebenwirkungen (die mich auch schon ins Krankenhaus gebracht haben). Deshalb wird vom Arzt nur in extremen Ausnahmefällen ein Antibiotikum verschrieben und immer mit der Überlegung das gleich stationär zu machen.

Wenn ich früh genug gegensteuer komme ich darum herum - mit sehr sehr viel Trinken (deutlich über 2-3 Liter am Tag), sehr viel Wärme und vor allem auch Ruhe. Zu 99 Prozent krieg ich es damit in den Griff.

Mit dem Arzt gibt es die Absprache, dass ich mich melde, wenn es nach 3 Tagen nicht besser wird und wir dann gemeinsam schauen. Dann geht es meist darum ob es die Niere hochzieht, da ich - ebenfalls seit meiner Kindheit - häufig Nierenbeckenentzündungen habe. Mein Arzt ist der typ. Schulmediziner, ich bin schonviele Jahre bei ihm, er kennt meine Problematik (auch die psychische) und wir haben da ein gutes "Miteinander". Er weiß aber auch, wenn ich mich melde, brennt es - wir hatten anfangs einige Probleme, da ich für mich immer alles auf die Psycho-Seite geschoben habe und damit teilweise auch fahrlässig mit meiner Gesundheit umgegangen bin. Mittlerweile hab ich ein recht gutes Gespür dafür, ob es mehr psychisch bedingt ist oder doch mehr körperlich - vor allem aber, wann dann doch Handlungsbedarf besteht.

Ich komm damit also weitestgehend klar, sofern ich mich dann eben auch dran halte und viel Trinke und für Wärme und Ruhe sorge.

Neben den Standartauslösern wie Kälte usw, gibt es bei mir auch psychische Auslöser. Genauer handelt es sich dabei um zwei Themen die mit Traumata zu tun haben:

1. die ganze Krankheitsgeschichte mit der Mutter, ihren "Behandlungen" usw - die mich über 12 Jahre lang jede Woche mind. einmal ins Krankenhaus brachte, phasenweise auch 3 x die Woche - jeweils ambulant. Dazu mind. einmal im Jahr für 3 Wochen stationär für Untersuchungen, Behandlungen, Operationen usw. Dabei ist die Krankenhausseite selbst gar nicht so das Problem (obwohl das natürlich auch schwierig ist und für mich bei Arztbesuchen zum Problem wird) - aber das Verhalten der Mutter, das was sie mit mir gemacht hat - wenn das Thema ist (aus welchen Gründen auch immer - bisher haben wir das nicht bewusst oder gewollt in der Therapie aufgegriffen, weil es einfach noch nicht geht für mich) - habe ich mit absoluter Sicherheit am nächsten Tag einen Harnwegsinfekt

2. eine best. Situation aus meiner Missbrauchsgeschichte - es ist eine ganz best. Situation, die vermutlich nicht nur einmal auftrat, aber eben bestimmte Abläufe beinhaltet (die in anderen Missbrauchssituationen fehlen) - auch hier habe ich dann mit Bestimmtheit spätestens nach 1-2 Tagen eine Infekt.

Diese psychisch ausgelösten sind "behandlungsressistenter".

Die 2. Situation ist aktuell in der Therapie Thema - entsprechend kämpfe ich schon einige Zeit wieder damit. Aktuell bin ich mit dem Arzt so verblieben, dass ich außer Wärme, viel Trinken und Ruhe nichts weiter mache - ok Ruhe gab es nicht ganz so viel wie gut gewesen wäre, aber trotzdem. Da das in der Therapie erstmal weiter Thema bleiben wird, geht es mehr darum, dass auf einem best. Level zu halten - also dafür zu sorgen, dass es nicht schlimmer wird und genau drauf zu achten ob es die Niere hochzieht.

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