Montag, 1. Februar 2010

Hormone oder so

Anders kann ich mir das nicht erklären (und wehe es trifft dann doch nicht zu!).

Gestern als ich mit D. telefoniert hab wurden mir so ein paar Sachen klar - dafür verpasste er dann seinen Anfang vom Tatort.

Ich habe mich da bei einer Freundin in etwas verstrickt - und das tut mir nicht gut. Unser Kontakt, unser Verhältnis zu einander hat sich in eine Richtung entwickelt, die ich nicht möchte. Entstanden aus "unserer" gesundheitlichen Problematik (unterschiedliche, aber in dieser Hinsicht sich leider ein Stück weit "ergänzende").

Irgendwann hab ich da etwas verpasst - ich hatte da immer sehr aufgepasst, da mir die - meist unbewussten - Mechanismen dahinter durchaus bekannt sind.

Sie hat starke Depressionen und Borderline - letzteres ist ja so eine Diagnose, wo ich immer skeptisch bin - schlicht weil sich in den letzten Jahren die diagnostischen Kriterien dafür sehr verändert haben.

Es gab Traumakliniken, die jeden mit Borderline-Diagnose entlassen haben. Doch das ist ein anderes Thema.

Bei der Freundin weiss ich, dass sie nach den aktuellen Kriterien erneut diagnostiziert wurde und sie quasi eine "Vorzeige-Borderlinerin" ist (das ist nicht böse gemeint!).

Es ist so, dass ich mich in der Art des Umganges miteinander nicht mehr wohl fühlte, mich oft auch verpflichtet fühlte etwas zu tun. Das wiederum machte mich so manchesmal wüten - auf sie und auch auf mich.

Dabei mag ich sie wirklich sehr gerne.

Doch zu dem Miteinander gehören immer zwei - ich hab mich da in eine Rolle drängen lassen, die ich nicht mag - und es liegt da an mir, das zu ändern.

Für mich bedeutet das zur Zeit leider auch, nicht sofort absoluten Klartext zu reden, dennoch deutlich zu sein und vor allem auch ehrlich.

Ich muss für mich da eine Grenze ziehen und sagen: bis hierhin und nicht weiter.

Nicht weil ich sie nicht mag, sondern ich mich dabei nicht vergessen darf.

Als mir das so klar wurde, tat das erstmal einfach nur weh. Mir wurde klar, wieviel sich da in den letzten Monaten aufgestaut hatte, an Wut, an Hilflosigkeit, an falsch verstandener Verpflichtung von meiner Seite. Sich das einzugestehen tat weh.

Natürlich ist es auch hier so, dass es beide betrifft, doch mir ist auch klar, doch das was mich eigentlich stört ist ja, dass ich mich da in die Rolle drängen habe lassen - und da liegt es auch an mir das zu ändern.

Heute ist das klarer und auch deutlich weniger emotional als gestern Abend. Dass das gestern so hochkochte - lag mit großer Wahrscheinlichkeit an den Hormonen.

Aber es hat mir auch klar gemacht, dass ich jetzt auch was tun muss, mir auch klar machen, dass es ihr Leben ist und sie da selbst schauen muss, was sie damit macht - auch wenn sie es sich selbst immer schwer macht.

Ich bin die Freundin - und als solche auch für sie da - als Freundin - nicht weniger, aber auch nicht mehr. Und es liegt hier an mir da meine Grenzen auch klar zu machen und zu wahren.
Sie kann das für sich im Moment noch nicht - und das muss ich auch berücksichtigen - aber ich werde sie dann darauf ansprechen und nicht für sie ihre Grenzen suchen.

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